Restrukturierung ist mehr als ein Projekt
Wer den Profit und die Lage eines Unternehmens nachhaltig verbessern will, darf nicht nur an einer einzigen Stelle „angreifen“. Was aber nicht zwingend heißt, dass man Dutzende von Beratern benötigt, um echte Breitenwirkung zu erzielen.
Insbesondere im Mittelstand muss auch – und vor allem – bei umfassenden Restrukturierungsprogrammen zuerst nach der Wirtschaftlichkeit gefragt werden. Die Mittel und Kapazitäten sind immer begrenzt. Anders als in Konzernen gibt es meist keine internen Spezialisten für Reengineering, dafür aber hervorragende Experten in den einzelnen Funktionsbereichen. Diese verstehen ihr „Geschäft“ und es muss darum gehen, die fachliche Expertise gezielt in eine Restrukturierung einfließen zu lassen.
Dass es dafür einen geeigneten Ort, eine zentrale Leitstelle geben muss, haben wir bereits angesprochen. Nun gilt es, diese „Kommandozentrale“ mit Leben und Inhalt zu füllen. Die gute Nachricht: Inhalt ist in Form von betrieblichen Daten und Informationen meist im Überfluss vorhanden. Es geht eher darum, zu wissen, welche Informationen relevant sind und wie man sie effektiv darstellen kann. Und zwar so, dass gute Entscheidungen möglich sind.
Hier spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle, nämlich die Qualität der Informationen einerseits und die Moderation der Experten andererseits. Beide Faktoren müssen so ausgeprägt sein, dass die Restrukturierung zügig ins Rollen kommt und die richtigen Stellen im Unternehmen angefasst werden. Die Schwachstellen.
Darüber, wo die technischen Schwachstellen liegen, haben die internen Fachleute meist ein konkretes Bild. „Man hat halt noch nie gemeinsam darüber geredet“. Also muss man beginnen, auf einer neutralen, fachlichen Basis zu kommunizieren, zu entscheiden und direkt mit der Umsetzung von Maßnahmen zu beginnen. Je besser dieser Prozess strukturiert ist, desto besser wird das Ergebnis sein.
Das kann ohne entsprechende Erfahrung und Restrukturierungs-Wissen kaum funktionieren. Zudem kommt man heutzutage nicht ohne informationstechnische Unterstützung aus. Auch hier gilt: Nur so komplex wie nötig, aber so effektiv wie möglich. Also mit Augenmaß.
Bei Restrukturierungsprogrammen geht es um sehr viel. Egoismen und falsche Eitelkeiten sind hier fehl am Platz. Die Moderation der Leitstelle muss dafür Sorge tragen, dass ein ständiger Interessenausgleich stattfindet und das große Ganze im Fokus steht. Der Rest ist Methode. Und gesunder Menschenverstand.
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